2014-06-29 15.11.13Gestern war ich mit meinem Freund im Willy Brand Haus bei der “World Press Photo 14″. Es handelt sich dabei um eine Wanderausstellung, in der die 150 Gewinner des jährlich vergebenen WORLD PRESS PHOTO Awards von Millionen Besuchern rund um den Globus bewundert werden können. Das interessante bei dieser Ausstellung von Pressefotografien ist für mich die Kombination aus eindrucksvollen Fotografien und Rückblick auf die wichtigen Ereignisse des jeweils vorhergehenden Jahres… die bei vielen Fotos wirklich sehr unter die Haut geht.

Die Fotografien zeigen Motive von sportlichen Veranstaltungen, gewähren einfühlsame Blicke in die Natur, entwerfen intime Portraits von Menschen… und es gibt eine Kategorie, die den Namen “harte Fakten” trägt – ich denke, einen treffenderen gibt es auch nicht. Wir kennen diese Fakten von Krieg, Leid, Gewalt und Tod alle aus den Nachrichten, aber aus dem reinen Informations-Kontext herausgerückt, fühlen sie sich doch nochmal um einiges härter an. Die Fotografien entwickeln auf der weißen Ausstellungswand ja sowieso schon eine ganz andere suggestive Wirkung als in einer Kurzmeldung im TV oder auf den Seiten eines Hochglanzmagazins… dann stehen wir minutenlang da und starren aus sicherer Distanz auf Bilder von Menschen, die ihr Leben gelassen haben, lassen werden oder knapp nochmal davongenommen sind. Ich stelle mir ihre Geschichten vor und finde mich ätzend dabei. Ich versuche die Situation nachzuempfinden – und halte inne, weil ich nicht kann und weil mir das nicht zusteht. Aber genau deshalb lohnt es ja, sich das anzutun, oder?

Ich empfehle auf jeden Fall den Besuch der (kostenlosen) Ausstellung, aber wer es bis zum 3. Juli (in Berlin) dieses Jahr nicht mehr schafft, findet alle Fotos inklusive Hintergrundinformationen auch auf der Webseite.

worldpressphoto14

Da ich bei unserem tollen Ausflug zur Kirschbaumallee neben meiner digitalen Spiegereflexkamera meine “La Sardina” dabei hatte, sind im Meer aus Kirschblüten nicht nur haufenweise “normale” sondern eben auch ein paar Lomo-Bilder entstanden. Naja, und da diese einfach ihren ganz eigenen Reiz haben, bekommen sie – na logo! – auch einen ganz eigenen Beitrag: Tadaa! :D

LomoKirschblüten

 

Auf dem ehemaligen Kolonnenweg der DDR-Grenzsoldaten – dem heutigen Berliner Mauerweg  – habe ich dieses Frühjahr ein ganz besonderes und wunderschönes Geschenk der Japaner an die Deutschen bewundert: die Kirschbaumallee in Berlin Teltow. Am Ostersonntag hat es meinen Freund, meine Mutter und meine Schwester und mich spontan zu einem kleinen Spaziergang dorthin verschlagen – nachdem wir einen Tipp von einer Bekannten meiner Schwester erhalten hatten. Ich kenne diese Bekannte nicht, aber ich würde ihr gerne dafür danken, denn es war einfach nur… ja… wunderschön. Wir alle vier sind mit offenen Mündern abwechselnd starrend und fotografierend von Baum zu Baum durch die Allee gelaufen (zwischen uns der kleine Hund meiner Schwester durchs Gras jagend nach bereits herabgefallenen Kirschblüten) und haben uns gefragt, wieso wir von diesem fast unwirklich schönen Kirschblütentraum vorher nichts gewusst hatten.

Kirschbaumweg1

Erst auf dem Rückweg haben wir dann eine Gedenktafel gefunden, die ein wenig Licht ins Dunkel der rosaroten Blütenoase gebracht hat. Und zu Hause habe ich dann noch ein wenig im Internet “recherchiert”, so dass ich jetzt folgendes berichten kann: Zur Feier der Wiedervereinigung startete seinerzeit der japanische Fernsehsender TV Asahi Corporation eine große Spendenaktion, die “Sakura Campaign”, dank der uns mehr als 20.000 Japaner Tausende japanischer Zierkirschen schenkten, die jetzt u.a. an verschiedenen Orten in Berlin die Umgebung verschönern. Und eben zu diesen Orten gehört die eindrucksvolle Kirschbaumallee. Die Bedeutung der Kirschbaumpflanzung geht jedoch über eine reine Verschönerung hinaus und steht im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung auch für den Wunsch nach einem friedlichen Neuanfang und Aufbruch in ein harmonisches neues Leben miteinander.

Kirschblütenweg2

Unter den Zweigen der Kirschbäume in Blüte ist keiner ein Fremder hier…. Das ist ein wirklich schönes Haiku, finde ich. Von der großen kulturellen Bedeutung der Kirschblüte in Japan, wissen wir ja mittlerweile auch hier in Deutschland ganz gut Bescheid (woran Manga und Anime sicher nicht ganz unschuldig sind). Auch das japanische Wort für die Kirschblüte “Sakura” dürfte heute vielen Deutschen bekannt sein.

Ursprünglich hatte es wohl eine andere Bedeutung und bezeichnete ein Frühlingsritual, mit dem japanische Bauern die Götter um eine gute Reisernte gebeten haben (Sa ~ Reisgottheit). Den Sitz der Gottheiten (~ Kura) vermuteten sie in den Wurzeln der Kirschbäume, weshalb sie auf deren Wurzeln Opfergaben legten – darunter ein Fass Sake (Reiswein). An diesem bäuerlichen Brauch soll ein Kaiser “Saga” Gefallen gefunden haben, woraufhin er in den Gärten seines Palasts in Kyoto “Blütenschau”-Partys veranstaltet haben soll – tagelange Festmahle mit viel Sake und Gedichten über die überirdische Schönheit, Zartheit und Vergänglichkeit der Kirschblüten… Warum den guten Sake auch opfern, wenn man ihn trinken kann?! Naja, der wusste anscheinend was Spaß macht und heute ist uns Hanami (~ Blüten schauen) selbst hier in Deutschland ein Begriff. :)

Kirschblütenweg3

Und rund zwei Wochen lang – denn so lange stehen die Bäume in der Regel in Blüte – können wir jetzt ebenfalls Jahr für Jahr die zarte Schönheit bestaunen und gemeinsam unter den Zweigen der Kirschbäume sinnieren, spazieren und… picknicken. Zwischen Ende April und Anfang Mai wird jedes Jahr auch ein kleines Kirschblütenfest organisiert, das noch schön unkommerziell sein soll – eher ein Nachbarschaftsfest als ein Großereignis. Ich selbst bin bisher leider noch nicht bei diesem Fest gewesen, habe mir aber aus glaubwürdiger Quelle sagen lassen, dass es nur einige Stände gibt und die Menschen das Fest einfach als Anlass nutzen, um gesellig unter den Bäumen zusammenzusitzen, selbst mitgebrachtes Essen zu speisen und die Blüten zu genießen… also genau, wie es sein soll. :)

Nächstes Jahr schaffe ich es vielleicht dorthin. Wer auch möchte: Die Kirschbaumallee – seit kurzem auch “TV Asahi Weg” – befindet sich in Berlin Teltow zwischen Ostpreußendamm und Japan-Eck. Wer auf die Öffentlichen angewiesen ist, nimmt am besten die S-Bahn S25 bis Lichterfelde-Süd und läuft dann ca. 10 Minuten den Holtheimer Weg entlang.

Kirschblütenweg4

Kirschblütenweg5

KirschblütentraumBeitragsbildLomo-Fotos von der Kirschbaumallee gefällig? <3

Im Februar habe ich mir ja nach langem Hin- und Herüberlegen meine erste Lomo-Kamera gekauft, genauer die “La Sardina”. Dabei habe ich auf die Empfehlung von Fee in diesem Beitrag für Lomo-Einstiegswillige gehört – und habe das bis heute kein bisschen bereut.

Zwar hatte ich dann schon Mitte Februar großspurig angekündigt, in Bälde auch meine ersten Lomo-Bilder hier im Blog zu veröffentlichen… hatte mir dabei aber überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, wie ich diese dann digitalisieren würde. Naja, letztendlich habe ich die Fotos einfach eingescannt, daher ist die Qualität leider nicht so besonders… aber da die tatsächlichen Ergebnisse langsam wirklich überfällig waren, muss ich das wohl erstmal in Kauf nehmen.

Aber abgesehen von dieser schlimmen Komplikation… möchte ich noch festhalten, dass meine kleine Sardinenbüchse liebe <3. Nachdem ich meinen ersten Film abgegeben hatte, bin ich tatsächlich jeden Tag auf dem Heimweg nach der Arbeit in die Drogerie gerannt um nachzusehen, ob sie schon fertig sind. Und als sie es dann endlich da waren… tja. Das Gefühl beim Auspacken und Begutachten dieser Fotos, die ich tatsächlich noch nie, nie, NIE gesehen hatte… Nach jahrelangem Gebrauch von Digitalkameras hatte ich es  fast vergessen. Wenn ich mit meiner digitalen Canon Fotos mache, nerve ich meistens alle meine Begleiter, weil ich von jedem Motiv am liebsten 100 Fotos machen würde, damit hinterher auch ganz sicher DAS perfekte Foto dabei ist. Große Überraschungen gibt es da im Nachhinein nicht wirklich und was nicht passt, wird halt passend gemacht. ;-)

Nicht so beim Lomografieren – und damit hat sie, also die Lomografie, mich dann auch sofort gepackt. Das Fotografieren ist so herrlich unvorhersehbar. Klar plane ich beim Abdrücken, wie das Foto am Ende aussehen soll, aber Faktor X ist dabei – und so ein bisschen hat das Ganze daher die Faszination einer Wundertüte, in der zwar viel Schrott aber manchmal eben auch ganz unfassbar tolle Überraschungen drin sind.

Naja, nach bisher erst 2 verknipsten <3 Filmen, kann ich allerdings noch nicht viele solcher Überraschungs-Fotos vorweisen. Der 3. Film ist aber auch bald voll und ich hoffe, dass dort wieder ein paar mehr Schönheiten dabei sind. Lange Rede und so weiter – hier erstmal meine drei Lieblinge:

Aus meinem allerersten Film, ein Blümchen-Schnappschuss aus dem Botanischen Garten:

Lomo_Krokusse

Mein absolutes Lieblingsfoto bisher – entstanden am Spreeufer an einem sonnigen Sonntagnachmittag im März:

Lomo_Schiff

Der Kölner Dom x2 – und darüber hinaus eine Erinnerung an meinen ersten Businesstrip! Hihi <3

Lomo_Dom

Ein bisschen stolz bin ich schon! :D

Thema Nr. 1 auf meinem Frischlings-Blog ist gerade wohl der frühlingshafte Sonntagsspaziergang. Langweilig, aber ich liebe den Frühlingsanfang einfach und freue mich jedes Jahr wie Bolle darauf, die ersten Krokusse aus dem Boden sprießen zu sehen. Sofort male ich mir aus, was ich bald alles tun kann, wenns draußen wieder wärmer ist und die Abende lau und hell werden. (Ob ich das tatsächlich auch alles mache, ist natürlich eine andere Frage – das muss Zukunftsmiri noch mit ihrem inneren Schweinehund verhandeln. Aber darum braucht sich Gegenwartsmiri ja nicht zu kümmern! :D)

Naja, wie auch immer – heute war ich auf jeden Fall mit meinem Liebsten ein wenig im Park des Schloss Charlottenburg flanieren. Bilder? Bilder!

Obligatorisches Foto meiner ersten Krokus-Sichtung… quiek!! <3
Krokuswiese

Spaziergang um den See
SchilfhimmelSchilfsonne

Ich habe ja schon häufiger gehört, dass es im Schlosspark jetzt auch Biber geben soll, habe aber noch nie einen gesehen. Sind das hier Biber-Spuren? Oder war das bloß ein aggressiver Spaziergänger? Man weiß ja nie?! :D
Biberbaum

Apropos Fotos… übrigens überlege ich gerade (lautstark, zum Leidwesen meines Freundes) mir eine Lomo-Kamera ins Haus zu holen. Echt schick sehen ja die Bilder der “La Sardina” aus… mal sehen. Ich arbeite ja in einer absoluten Hipster-Gegend, da findet sich bestimmt der ein oder andere Laden zum Stöbern, haha.

Da sich auch heute der Februar von seiner überraschend frühlingshaften Seite gezeigt hat, habe ich meinen Sonntag bei einem schönen langen Spaziergang genossen. Bei strahlend blauem Himmel und blendendem Sonnenschein habe ich mal wieder meine Kamera nutzen können. Ich habe eine schon etwas ältere digitale Spiegelreflexkamera von Canon und wohl keine ausreichenden fotografischen Fähighkeiten, um bei schwierigen Lichtverhältnissen das beste aus ihr rauszukitzeln. Aber bei so tollem Wetter wie heute, entstehen jedes Mal ein paar superschöne Fotos – da lohnt es sich dann auch, den Klopper <3 mitzuschleppen.

Weil meine Spaziergefährten vorerst nicht gerne hier veröffentlicht werden möchten, hier nur zwei ganz kleine Einblicke:

Ich liebe Birken…
Birkenhimmel

… und die ersten kleinen Farbkleckse des Jahres.
Frühlingsbeeren

Jetzt geht es aber erstmal mit einer Tasse Früchtetee unter die Decke, denn ein bisschen durchgepustet bin ich schon.

Und dazu eine hübsche Frühlingsmelodie, die ich natürlich auch gerne mit jedem teile der mag: Ein Lied der südkoreanischen Band “The Melody” mit dem rätselhaften Namen “Polly”. Worum es darin geht? Um einen sonnigen Tag, Wärme im Herzen, einen wertvollen Menschen und die Frage, was Liebe ist – ich finde, man hört’s. :D