Koreanischer HipHop ohne Drunken Tiger? Äh… nein, wirklich nicht! Und mein persönliches Lieblingslied ist “I Hate Myself” (내가 싫다) aus dem Jahr 2007. Da ich zum Glück eine Version des Videoclips mit englischen Untertiteln gefunden habe, muss ich ja nicht erklären worum es darin geht. Puh!

Ja, ich höre ganz gerne koreanische Musik und ja, ich höre ganz gerne Musik, die ein bisschen “vor sich hin plätschert” – wie mein Freund das ausdrückt. Ich brauch nicht unbedingt Bumms und Bäääm und Ohrwurm – klar, das muss auch mal sein, aber eben nicht immer. Für mich viel wichtiger sind Melodien und was ich liebe sind die weichen Klänge von “echten” Stimmen und “echten” Instrumenten. Wenn dann noch ein bildhaft-melancholischer Text dazukommt, bin ich meistens dabei.

Auf die südkoreanische Band Nell trifft das alles zu – auch wenn ich nicht alle Lieder höre, weil sie manchmal ein bisschen ähnlich klingen. Einige hervorstechende Perlen sind aber definitiv dabei, ziemlich viele auf dem Album “Separation Anxiety”, das seit Jahren durch meine Kopfhörer fließt.

Ich bin bei koreanischer Musik allerdings nie up to date. Ich höre sie gerne, aber sie kommt meistens eher zufällig und mit Jahren Verspätung bei mir an. Gestern habe ich ein schönes (für mich) neues Lied von Nell gefunden, dass ich doch gleich mal vorstellen möchte – “Blue” in einer hübschen Studio Version direkt ins Herz <3 (bei mir):

Der Sänger Kim Jong-wan malt in dem Lied eine melancholische Szenerie – eine regnerische Nacht in Seoul, die Lichter der Stadt verschwimmen, die Regentropfen treffen geräuschvoll auf den Fluss. War die Stadt immer so schön? Erinnerungen an einen Moment, an eine fast vergessene Liebe…

Und weil im folgenden Video zu “White Night” die wunderbare Im So Jung spielt, gibts das gleich noch als Bonus dazu.

In meinem letzten Beitrag hatte ich ja ein Lied der südkoreanischen Band “The Melody” gepostet. Und wie das so ist, wenn man einmal etwas geliebtes aus einer alten Kiste gekramt hat, das dort lange vergessen aufbewahrt war, kann man plötzlich wieder nicht mehr genug davon bekommen. <3

Die Band mag ich seit meinem letzten Korea-Aufenthalt, der leider schon wieder fast sechs Jahre her ist. Damals war dort eine Serie sehr beliebt, indem ein altes Café von einem nichtsnützigen und gutaussehenden (aber im Kern selbstverständlich herzensguten und tüchtigen) reichen jungen Mann und einem Tomboy-from-next-door aufgemöbelt wird (zwischen denen sich selbstverständlich eine verzwickte Liebesgeschichte entwickelt). Auch wenn’s jetzt vielleicht erstmal nicht so klingt, die Geschichte war dank sympathischer Schauspieler, einer netten Storyline und dank eines wirklich guten Soundtracks ziemlich sehenswert.

Und durch eben diesen Soundtrack habe ich u.a. “The Melody” kennengelernt. Die Lieder der Band sind allesamt – so wie der Name es schon verspricht – sehr melodisch, harmonisch und weben sich ganz wundervoll um die gefühlvolle Stimme der Sängerin Taru. Ich finde ihre Stimme und ihre Art zu singen wirklich sehr, sehr schön… irgendwie bringt sie diesen Hang zum extrem Emotionalen der koreanischen Musik allgemein so auf den Punkt, dass es schwer ist, sich dem zu entziehen. Hinweghören muss man dabei allerdings über ihr Engrish – denn die englischsprachigen Textpassagen in den Liedern sollte man wirklich nicht auf Grammatik geschweige denn Aussprache hin analysieren. :D

Love Box live

Paradise live

Zu meinem großen Bedauern hat sich die Band wohl schon vor einigen Jahren aufgelöst…